Fünf Jahrzehnte im DRK engagiert

Als Karl Beck 1973 die Leitung der Blutspende beim DRK-Ortsverein übernahm, gingen die Uhren noch etwas anders. Ein Arzt war beim Aderlass nicht vor Ort, dafür konnten die Spender eine Erfrischung mit Bier und Schnaps erwarten – nach der Spende, wie Beck lachend betont.

Als dies aus der Mode kam, wurde „kalte Cola“ gereicht. Womit nicht die Temperierung des Getränks gemeint war, sondern der Zusatz, den Beck in der Küche beimischte. Whisky sei es gewesen, erzählt Beck freimütig im Kunibertushaus, während er ein Stück von dem Kuchen verzehrt, den seine Frau Katharina gebacken und er verziert hat. „50 Jahre DRK, 38 Jahre Blutspendedienst“ lautet dessen Aufschrift, geschmückt hat Beck das süße Backwerk unter anderem mit einem Spielzeug-Rettungswagen.

Damals brachten er und seine Frau noch Geschirr und Besteck sowie volle Kaffeekannen von zu Hause mit, um die Blutspender zu verpflegen, damals standen den beiden rund acht Helfer zur Seite. Erst 1991 wurde eine Kaffeemaschine angeschafft, erinnert sich Beck, der mit seiner Frau nun beim jüngsten Blutspendetermin des DRK Blatzheim offiziell verabschiedet wurde.

All die Jahre ihrer Mitgliedschaft haben sich Karl und Katharina Beck aktiv für das DRK eingesetzt, von 1991 bis 2007 brachten sie regelmäßig große Lkw-Hilfslieferungen nach Kaliningrad auf den Weg, von 1981 bis 1991 nach Polen. Dabei habe er seinerzeit der Aufforderung eines Bekannten, DRK-Mitglied zu werden, erst gar nicht nachkommen wollen, erzählt Beck. Aus einem einfachen Grund: „Ich konnte kein Blut sehen.“

„Er ist immer noch mein Ansprechpartner“, sagt Alexe Janes, seine Nachfolgerin und mittlerweile im dritten Jahr Bluspendebeauftragte. Bei der Verabschiedung wird Karl Beck mit einem Geschenkkorb und der Urkunde des DRK-Kreisverbands, seine Frau mit Blumen bedacht. Ortsvorsteher Albert Weingarten dankt ihm für sein großes Engagement, das er über solch lange Zeit aufrechterhalten habe. „Ich denke, wir haben in all den Jahren eine gute, schöne Zeit erlebt im Sinne des DRK“, sagt Katharina Beck und dankt allen für die gute Zusammenarbeit und das Verständnis.

Für 100 Spenden wird darüber hinaus Jörg Neufeind geehrt, Klaus Ripp für 49. Ripp dürfe nicht mehr spenden, erklärt Alexe Janes die ungewöhnliche Zahl, zudem habe sich der ehemalige Blatzheimer Ortsvorsteher stets für das Deutsche Rot Kreuz in seinem Einflussbereich eingesetzt. „Er hat immer ein offenes Ohr für uns gehabt“, bekräftigt Karl Beck – sei es beim Bau der Garage, bei der Altenstube oder Kleiderkammer.

Insgesamt 81 Blutspenderinnen und Blutspender erscheinen an dem Tag im Kunibertushaus, davon direkt fünf zum ersten Mal – mehr als Alexe Janes erwartet hat. Vielleicht auch, weil Spender in Blatzheim im Dezember zusätzlich mit einem Weckmann belohnt werden. ( Quelle: www.rundschau-Online.de )